Aus erster Hand für Unfallrisiken sensibilisiert

Aus erster Hand für Unfallrisiken sensibilisiert

 Jährlich verunfallen rund 180 000 Versicherte der Suva bei der Arbeit. Das entspricht rund 100 Berufsunfällen pro Stunde an einem typischen Arbeitstag. Um diesem Umstand entgegenzuwirken organisieren der Baumeister Verband Aargau und die Suva Aarau Jahr für Jahr Informationsanlässe, um gemeinsam für Unfallrisiken zu sensibilisieren. Am 21. September erfuhren über 70 Sicherheitsbeauftragte, Vorgesetzte sowie weitere Interessierte des Bauhauptgewerbes, dass die Suva in Sachen Prävention die Schwerpunktthemen «Absturz» sowie «müdigkeitsbedingte Unfälle» weit oben auf der Prioritätenliste hat. Mit gutem Grund: In der Schweiz ereignen sich jährlich insgesamt gegen 9000 Absturzunfälle. Im Schnitt stirbt jede zweite Woche ein Mensch bei einem Absturzunfall. Rund 370 Personen erleiden bleibende Schäden und sind für den Rest ihres Lebens auf eine Invalidenrente angewiesen. «Jeder hat das Recht, bei Gefahr Stopp zu sagen und die Arbeit erst wieder aufzunehmen, wenn die Sicherheit wieder hergestellt ist», sagt Adrian Bloch, Bereichsleiter Bau bei der Suva. Dass auch gezielte Prävention bei Menschen mit Schlafproblemen notwendig ist, erklärt Dr. Katrin Uehli, Präventionsspezialistin bei der Suva. Denn im Rahmen ihrer Doktorarbeit hat Uehli herausgefunden, dass Arbeitende mit Schlafproblemen ein fast doppelt so hohes Risiko für Berufsunfälle haben. «Um die Betriebe bei ihrer Präventionsarbeit zu unterstützen, stellen wir ab 2016 ein pfannenfertiges Präventionsmodul bereit, um Schlafprobleme anzugehen und so für weniger Unfälle zu sorgen», sagt Uehli. Schliesslich leidet jeder vierte Schweizer Bauarbeiter unter Schlafproblemen, und 18 000 Berufs- und Freizeitunfälle könnten vermieden werden. Weiter empfehlen die Fachleute der Suva, dass die Geschäftsleitungen der Betriebe die Sicherheits-Charta unterschreiben. Denn Sicherheit ist Chefsache. Die Führungskräfte haben die Pflicht, die Mitarbeitenden der Betriebe für Unfälle zu sensibilisieren und die Einhaltung der «Lebenswichtigen Regeln» zu überwachen. Verbände, Unternehmen und Organisationen, die die Sicherheits-Charta unterschreiben, bekennen sich öffentlich, für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz zu sorgen und die Botschaft «Stopp bei Gefahr – Gefahr beheben - weiterarbeiten» fest im Unternehmen zu verankern. Dies kommt schlussendlich allen Versicherten zugute, denn weniger Unfälle bedeutet weniger menschliches Leid, aber auch weniger Kosten und dadurch tiefere Prämien. Denn die Suva gibt Gewinne in Form von tieferen Prämien an die Versicherten zurück. Bis heute haben rund 1250 Mitglieder die Sicherheits-Charta unterschrieben.

Weitere Informationen:

www.suva.ch/regeln

www.sicherheits-charta.ch

www.suva.ch/praeventionsmodule

 

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